Filmendes Klassenzimmer
Zwei Klassen der Stephani-Mittelschule und der Altmühlfranken-Schule in Gunzenhausen konnten in der Bavaria Filmstadt in München selbst Filmluft schnuppern. Die Schülerinnen und Schüler drehten vor Ort einen eigenen Kurzfilm. Dabei wurden sie von ihren Klassenlehrerinnen Verena Wolf (8b) und Julia Schmidt (7/8) sowie den Jugendsozialarbeitern Denise Mayer (Landratsamt) und Thomas Pfaffinger (Diakonie Südfranken) begleitet.
Vorausgegangen waren dem Tagesausflug Unterrichtseinheiten rund um das Thema „Zivilcourage – Mutig im Alltag“, in denen sich die jungen Menschen mit Gewalt und deren möglichen Erscheinungsformen beschäftigten. Im Anschluss hieran verfassten die Achtklässler ein Drehbuch, mit dem sie in einen kleinen Wettbewerb mit den anderen Klassen gingen. Die ausgewählten Siegerklassen fuhren nun nach München, um ihre Geschichte zum eigenen Film werden zu lassen. Organisiert wurde der Ausflug von den Sozialpädagogen, die an ihren Schulen Ansprechpartner für Eltern, Schüler und Lehrer sind und auch Präventionsprojekte durchführen. Die Finanzierung konnte durch Gelder der Altmühlfranken-Schule sichergestellt werden, die die Kosten für die Busfahrt übernahm.
Angekommen in den Bavaria Filmstudios galt es zuerst, das Drehbuch an die Örtlichkeiten anzupassen. Die Regisseure machten den Jugendlichen deutlich, dass einen Film zu drehen, harte und anstrengende Arbeit sei. Für einen Kurzfilm mit der Länge von ca. fünf Minuten wären Dreharbeiten bis zu drei Stunden nötig. Nachdem die Rollen eingeteilt waren, die Schauspieler ihre Kostüme ausgewählt hatten und so mancher sogar geschminkt wurde, begannen die eigentlichen Dreharbeiten. Am Set herrschte bei der Anweisung „Und bitte“ sofort absolute Ruhe. Die Jungen und Mädchen merkten rasch, wie viel Konzentration und Aufmerksamkeit nötig sind, um eine Szene überzeugend hinzubekommen. Gedreht wurde in verschiedenen Kulissen und sogar manche Szenen draußen.
Nach getaner Arbeit hatten sich die jungen Menschen eine kurze Verschnaufpause verdient. Während die beiden Filme von den Profis geschnitten und bearbeitet wurden, machten sich die „Nachwuchs-Schauspieler“ schließlich auf eine Tour durch die Bavaria Filmstudios. Hier erfuhren sie allerhand über Filme und Serien, die hier gedreht wurden. Auch bekannte und beliebte Fernsehsendungen wie „LOL - Last One Laughing“ werden in München aufgenommen. Als Highlight der Führung fanden sich die Achtklässler sogar im Klassenzimmer der Reihe „Fack ju Göhte“ wieder. Hier wurden allerhand Selfies und Klassenfotos geschossen.
Den Abschluss bildete dann die Premiere der beiden selbst gedrehten Filme: „Erstochen“ und „Prineta“. Für die Schüler war es im ersten Moment doch etwas befremdlich, sich selbst auf der großen Leinwand zu sehen. Schließlich waren aber alle sichtlich stolz auf das Erreichte und die Filme erhielten den verdienten Applaus.
Fotos: Thomas Pfaffinger