Nachrichten Mai 2024

Deutschklasse im Schuljahr 2023/24

Das Konzept der Deutschklasse hat sich bewährt“, zeigt sich Rektorin Sandra Wißgott überzeugt. An der Stephani-Mittelschule gibt es seit 2015 die Deutschklasse. Diese wurde speziell für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche eingerichtet, die die deutsche Sprache nicht oder nur sehr wenig beherrschen. Seit 2019 läuft die Klasse zudem im Ganztagesbetrieb und wird durch einen Sozialpädagogen begleitet. Die Förderung für diese Stelle wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) gewährleistet.

esfIn diesem Schuljahr zeigen sich Klassenlehrerin Lisa Hochreuther und Sozialpädagoge Thomas Pfaffinger von der Diakonie Südfranken für die Deutschklasse verantwortlich. Mitarbeiter des Trägers Schulhaus gGmbH kümmern sich während der Nachmittagsstunden um die Schülerinnen und Schüler. „Hier wird direkte Unterstützung bei den Hausaufgaben und beim Lernen geleistet“, schildert Wißgott. Sie ist sehr froh, dass die Fäden bei der Deutschklasse so hervorragend ineinandergreifen: „Die Schüler fühlen sich hier wohl und werden schrittweise in die Regelklassen integriert.“ Das große Ziel der Deutschklasse sei es, dass die jungen Menschen sprachlich individuell gefördert werden, hier Fuß fassen und schließlich ihre Plätze im „regulären Schulbetrieb“ finden können. „Im Idealfall verlassen die Jungen und Mädchen unsere Schule mit dem „Quali“ oder dem Mittleren Schulabschluss.“

Die Schüler der Deutschklasse haben ganz verschiedene Herkunftsländer: Syrien, Russland, Ukraine, Aserbaidschan, Kamerun, Thailand, Griechenland, Bosnien, Kroatien, Türkei oder Polen. Neben der sprachlichen Förderung und dem schulischen Wissenserwerb steht bei der Deutschklasse die Vermittlung von kulturellen sowie gemeinschaftsstiftenden Erlebnissen im Fokus. Lehrerin Lisa Hochreuther, die die Deutschklasse seit diesem Schuljahr unterrichtet, legt großen Wert auf ein gutes Miteinander: „Während des Schuljahres sind wir zusammengewachsen und konnten beispielsweise Feste wie Halloween, Weihnachten oder Ramadan besprechen und gemeinsam feiern.“ Sie freue sich über die großen Fortschritte ihrer Schützlinge: „Einige besuchen im Fach Mathematik bereits die Regelklasse und werden im nächsten Schuljahr in die Jahrgangsstufen 7, 8 oder 9 wechseln.“ Bei auftretenden Herausforderungen ist sie sehr dankbar über die Unterstützung von Sozialpädagoge Thomas Pfaffinger. Dieser zeigt sich für die Begleitung bei Konflikten, familiären Spannungen oder persönlichen Schwierigkeiten zuständig. „Pubertät ist grundsätzlich eine Krisenzeit. Fällt diese Entwicklungsphase noch mit der Integration in einem anderen Land zusammen, dann haben doch einige Kinder und Jugendliche zu kämpfen“, weiß der erfahrene Sozialpädagoge. Pfaffinger ist seit nun mehr 15 Jahren als Jugendsozialarbeiter an der Stephani-Mittelschule tätig. Darüber hinaus initiiert er regelmäßig Projekte und Aktionen für die Schülerinnen und Schüler der Deutschklasse. Gleich zu Beginn des Schuljahres statteten die jungen Menschen der Streuobstwiese des LBV in Muhr am See einen Besuch ab. Dort nahmen sie sich ausgestattet mit Rechen und Gabel dem frisch gemähten Gras an. Ein Highlight war zudem der Ausflug in die Trampolinhalle in Nürnberg. Mit dabei waren auch die sogenannten „Respekt-Buddies“. Pfaffinger hat hier Schüler der 9. Klassen ausgebildet, damit diese sich der Begleitung der Deutschkasse mit annehmen. „Am besten lernen Schüler doch mit- und voneinander – vor allem im Bereich der Sprache.“ Die „Respekt-Buddies“ stellten zusammen mit den Sozialpädagogen unter anderem eine Schulrallye auf die Beine. Zudem gab es verschiedene Spielaktionen wie eine Schnitzeljagd. Außerdem wurden der Burgstallwald sowie die Stadt Gunzenhausen erkundet. „Eine tolle Sache“, freuen sich Hochreuther und Pfaffinger über das große Engagement der Neuntklässler.

Sehr cool finden beide noch das Projekt "Heimat im Schuhkarton": Die Schüler gestalten hier jeweils einen Schuhkarton mit Bildern, Texten oder Gegenständen, die ihr Heimatland darstellen. Es sei spannend zu sehen, wie die Schüler hierüber miteinander ins Gespräch kämen und sich austauschen. Nach den Ferien präsentieren sie ihre Ergebnisse dann ihren Mitschülern. Zum Abschluss des Schuljahres erwarten die Schüler noch Ausflüge in einen Freizeitpark, den Tiergarten Nürnberg sowie eine Führung über die Vogelinsel in Muhr am See. „Die deutsche Sprache lernen und dabei Spaß haben – eine hervorragende Ergänzung“, wie Schulleiterin Sandra Wißgott abschließend findet.

Deutschklasse

Ein Highlight des Schuljahres: Schüler und Schülerinnen der Deutschklasse der Stephani-Mittelschule waren zu Besuch auf der Streuobstwiese des LBV Muhr am See. Dort nahmen sie sich der Pflege der Wiese an und sorgten zusammen mit Lehrerin Lisa Hochreuther und Sozialpädagoge Thomas Pfaffinger für geeignete Lebensräume für die Tiere. (Foto: Thomas Pfaffinger)

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Ausflug der Brückenklasse

Am 16. Mai 2024 besuchte die Brückenklasse das Erfahrungsfeld in Nürnberg. Das war ein interessantes Abenteuer, da die Kinder verschiedene Aktivitäten und Unterhaltungsmöglichkeiten ausprobieren konnten.

Aus Weizenkörnern bereiteten sie Mehl und dann Brotkuchen zu, genau wie in der Steinzeit. Schüler untersuchten, wie Illusionen und Lichtspiele entstehen. Sie inszenierten ein echtes Schattentheater. Es war sehr spannend. Kinder liefen barfuß über Gras und Wege, malten mit Farben, übergossen sich mit Wasser, gingen die Brücke entlang, lachten viel und waren glücklich. Tagsüber spielten und probierten die Kinder etwas Neues und sprachen anschließend über ihre Eindrücke. Jeder wird sich noch lange an diesen Tag erinnern.

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Streitschlichterseminar

Ein abwechslungsreiches Seminar zum Thema „Respekt“ erlebten die Streitschlichter der Stephani-Mittelschule und der Altmühlfranken-Schule in Gunzenhausen auf der Burg Wernfels. Angeleitet wurde die Bildungsmaßnahme in der dortigen Jugendherberge von den Jugendsozialarbeitern Denise Mayer (Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen) und Thomas Pfaffinger (Diakonisches Werk Südfranken), Praktikantin Mira Sprügel leistete wertvolle Unterstützung. Zuwendungen der Sankt Gumbertus Stiftung Ansbach sowie des Fördervereins der Stephani-Schule ermöglichten die Durchführung.

Die beiden Sozialpädagogen freuen sich am Ende des Seminars: „Es war ein absolutes Highlight für alle Teilnehmer. Drei Tage voller Respekt, Teamwork, Fledermäusen und vielen Gemeinschaftserlebnissen standen auf unserem Programm.“ Von Freitag bis Sonntag waren die Schüler auf der Burg zu Gast und beschäftigten sich intensiv mit dem Thema Respekt. Mayer und Pfaffinger hatten sich bewusst hierfür entschieden: „Respekt hält eine Gesellschaft zusammen und ist die Voraussetzung für ein gutes soziales Miteinander.“ Aktuell werde beklagt, dass dieser Wert oft in den Hintergrund gerate und Egoismus unsere Gesellschaft präge. Die Konfliktlotsen seien im Schulalltag Vorbilder und könnten auch beim respektvollen Umgang vorangehen.

Drei Tage mit vielen Erlebnissen erwartete die Streitschlichter der Stephani-Mittelschule und der Altmühlfranken-Schule Gunzenhausen auf der Burg Wernfels. Hier setzten sie sich mit ihren Begleitpersonen mit dem Begriff Respekt auseinander.

Bevor sich die Schülerinnen und Schüler der Thematik annahmen, erkundeten sie bei einer Rallye die sehenswerte Burg und das dortige Gelände. Am Abend begeisterte eine Fledermaus-Wanderung, die vom LBV Muhr am See angeboten wurde, die Jugendlichen und ihre Begleiter. Neben viel Wissen rund um die nachtaktiven Säugetiere war es besonders eindrucksvoll, dass insbesondere in direkter Nähe der Burg viele Fledermäuse gesichtet werden konnten. Hier wurde den jungen Menschen nachhaltig ein respektvoller Umgang mit der Natur und ihren Lebewesen vor Augen geführt.

Mit viel Begeisterung bei der Sache: Die Teilnehmer gingen mit speziellen „Ohren“ auf die Suche nach Fledermäusen und erfuhren einen respektvollen Umgang mit der Natur und ihren Lebewesen.

In einer Übung erfolgte schließlich eine weitere inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Begriff “Respekt“: Die Teilnehmer sollten anhand einer kurzen Personenbeschreibung entscheiden, wie hoch ihr Respekt gegenüber dieser Person ist. In Kleingruppen diskutierten sie schließlich ihre persönlichen Entscheidungen und erstellten eine „Top 5“ der Personen, die sie am meisten respektieren. Anschließend hatten die Fachkräfte mehrere Workshops im Angebot: Die Teenager setzten sich unter anderem mit „Emotionales Hacken“, „Stärkenbaum“ und „Emotionen ausdrücken“ auseinander. Nur wer sich selbst respektiere, könne auch mit seinen Mitmenschen wertschätzend umgehen. Ergänzt wurde dies durch verschiedene Übungen zum Thema „Mein Körper gehört mir“. Hier stand unter anderem im Fokus, woran man im Körper merkt, dass einem jemand zu nahekommt und wie man am besten „Stopp“ sagen kann.

Die freie Zeit während der Einheiten genossen die Acht- bis Zehntklässler beim Chillen am Pool oder sie tobten sich beim Tischtennis- und Fußballspielen aus. „Bewährt hat sich unsere 9 bis 21 Uhr-Regel“, schildert Thomas Pfaffinger. In diesem Zeitraum seien alle Smartphones der Teilnehmer weggesperrt. „So sind letztlich alle dazu aufgefordert, sich mit ihrem Gegenüber auseinanderzusetzen – am besten natürlich mit Respekt“, ergänzt Denise Mayer. Zum Erfolg des Seminars trug auch bei, dass gleich zu Beginn jeder einen sogenannten Buddy (ein anderes Wort für Freund) zog, um den er sich während der Tage besonders respektvoll kümmern sollte. Es galt, geheim zu halten, wem man sich mit Komplimenten, freundlichen Worten oder kleinen ausmerksamen Gesten annahm. Die Auflösung erfolgte am letzten Tag: „Da wirklich alle sehr respektvoll miteinander umgingen, war es häufig eine Überraschung, wer denn nun der eigentliche Buddy war“. Gemeinschaftserlebnisse in Form des Rollenspieles „Werwolf“ oder ein Spieleabend mit dem Titel „Markt der Fähigkeiten“ rundeten das vielfältige Programm des Seminars ab.

Die freie Zeit während der Einheiten vertrieben sich die jungen Konfliktlotsen am Pool und hatten hier sichtbar eine Menge Spaß.

Fotos: Thomas Pfaffinger

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